Could you quote the comment and reply by the IQWIG in German?
From the submission to the IQWiG's draft of their General Methods Paper (in German) (*)
(Each comment includes a proposed amendment.)
Comments on section 3.4 'Nicht medikamentöse therapeutische Interventionen'/ Non-drug interventions:
Comment (point 1)
Anmerkung:
Hier wird die Problematik der Verzerrungen durch Nichtverblindung der Studienarme in nichtmedikamentösen Interventions-Studien genannt. Es werden zwei Möglichkeiten genannt, wie diese Verzerrungen abgemildert können. Es wird jedoch nicht explizit eine Kombination beider Möglichkeiten gefordert. Damit wird offen gelassen, wie die Evidenz aus Studien bewertet werden kann, die nicht verblindet durchgeführt werden konnten und lediglich die Datenerhebung verblinden, zugleich jedoch als primäre Endpunkte ausschließlich subjektive respektive selbstberichtete, nicht überprüfte objektive Endpunkte verwenden.
Dadurch wird ein erheblicher Faktor für eine Verzerrung der Studienergebnisse nicht angemessen berücksichtigt. [4], [1]
Vorgeschlagene Änderung:
Oft wird die Verblindung des die Intervention ausführenden Personals unmöglich und die der Patientinnen und Patienten schwierig oder ebenfalls unmöglich sein.
Um in diesem Fall dennoch aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen, ist es in solchen Studien erforderlich, zusätzlich zu einer verblindeten Endpunkterfassung robuste objektive Endpunkte zu verwenden.
Generell ist bei der Bewertung des Designs randomisierter klinischer Studien sowie auch der Übersichtsarbeiten zu nichtmedikamantösen Interventionen zu beachten, dass aus der Nichtverblindung nicht nur eine Zurückstufung auf Grund der Verzerrung durch die Erwartungen sowohl der Behandler als auch der Patienten erfolgt, sondern auch geprüft wird, inwieweit diese Verzerrung durch weitere Methoden kontrolliert wird, insbesondere durch die Verwendung primärer objektiver Endpunkte. Werden bei einer nichtverblindeten Studie als primäre Endpunkte allein subjektive Messungen resp. selbstberichtete Daten verwendet, wird die Evidenz für den Nutzen der untersuchten Intervention als unzuverlässig bewertet.
Comment (point 2
)
Anmerkung:
Die tatsächliche Überprüfbarkeit von Endpunkten auf ihre Objektivität ist explizit zu machen.[...]
Vorgeschlagene Änderung:
Bei der Verwendung objektiver Endpunkte, die eine Auswirkung von Symptomen messen, etwa physische/ kognitive Aktivität, Motorik, Schulbesuch, Arbeitsfähigkeit etc., ist zudem darauf zu achten, dass diese tatsächlich objektiv und nicht allein durch von den Studienteilnehmer:innen selbst berichtete Daten erhoben werden.
Comment (point 3
)
Anmerkung:
Bestimmte psychotherapeutischen Verfahren zielen u.a. darauf, Symptome zu ignorieren oder als weniger schwer zu bewerten, auch bei Krankheiten, bei denen kein Nachweis dafür besteht, dass eine Überbewertung von Symptomen zum Krankheitsgeschehen beiträgt. Bei entsprechenden Verfahren gilt es, diese Ausrichtung als zusätzlichen Faktor für eine Verzerrung der von Studienteilnehmer:innen berichteten Messpunkte in Betracht zu ziehen.[28]
Vorgeschlagene Änderung:
Bestimmte psychotherapeutischen Verfahren zielen u.a. darauf, Symptome zu ignorieren oder als weniger schwer zu bewerten. Bei entsprechenden Verfahren gilt es, diese Ausrichtung als zusätzlichen Faktor für eine Verzerrung der von Studienteilnehmer:innen berichteten Messpunkte in Betracht zu ziehen.
IQWiG's reply to all three points ('Würdigiung'): (p. 9-10)
Weiter wird in einer der Stellungnahmen angeraten, beim Umgang mit Studienendpunkten
darauf „zu achten, dass diese tatsächlich objektiv und nicht allein durch von den Studien-
teilnehmer:innen selbst berichtete Daten erhoben werden“. Weiter wird in der Stellungnahme
davor gewarnt, dass eine Verzerrung von Studienergebnissen drohe, wenn eine der Studien-
interventionen darauf abziele, „Symptome zu ignorieren oder als weniger schwer zu bewerten“,
die Symptome selbst aber nicht beeinflusse. Dieses Problem komme beispielsweise in der
Bewertung psychotherapeutischer Verfahren vor.
Sicherlich ist es wünschenswert, wenn Endpunkte, die sich objektiv erfassen lassen, auch so
erfasst werden, weil dies in aller Regel die Reliabilität und Validität der Datenerfassung erhöht
(z. B. durch Verblindung). Umgekehrt jedoch sind patientenberichtete Endpunkte, wie z. B.
Schmerz oder Lebensqualität, von höchster Bedeutung für Patientinnen und Patienten und
damit auch für die Nutzenbewertung, obwohl sie sich naturgemäß nur subjektiv erheben lassen.
Dass viele Symptome nur subjektiv erfasst werden können, ist auch deshalb kein Nachteil, weil
letztlich allein die Patientin oder der Patient selbst den Erfolg der eigenen Behandlung bewerten
kann. Wenn eine Person es lernt, die eigenen Symptome als weniger schwer oder bedrohlich
zu bewerten, dann kann dies als eine echte Linderung gewertet werden, da auch hier allein die
subjektive Patientenperspektive zählt. Insgesamt wird daher in diesem Punkt kein Änderungs-
bedarf am Methodenpapier gesehen.
(*) Source: Documentation and evaluation of comments on the Draft of the General Methods 6.1 (in German),
https://www.iqwig.de/methoden/allgemeine-methoden_dwa-entwurf-fuer-version-6-1_v1-0.pdf
Edit: fixed muddle from copying texts in the wrong order.